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Snježana Kordić: Jezik i nacionalizam [Sprache und Nationalismus]. Durieux: Zagreb 2010. 430 S. ISBN 978-953-188-311-51.


Seiten 139 - 147

DOI https://doi.org/10.13173/zeitbalk.49.1.0139




Bonn

1 Gröschel, Bernhard: Das Serbokroatische zwischen Linguistik und Politik. Mit einer Bibliographie zum postjugoslavischen Sprachenstreit. München 2009. Die Bibliographie umfasst die Seiten 381–451.

2 Sämtliche wörtlichen Zitate aus der hier rezensierten Publikation sind von uns auch ins Deutsche übersetzt worden, damit am Gegenstand interessierte Personen, die keine oder nur geringe serbokroatische Sprachkenntnisse haben, vorliegende Besprechung ebenfalls voll verstehen können. Angemerkt werden soll bei dieser Gelegenheit, dass Kordić selbst alle ihre Zitate aus den zahlreichen von ihr herangezogenen Veröffentlichungen, die nicht in Serbokroatisch verfasst sind, ins Serbokroatische übersetzt hat, was natürlich insbesondere Leserinnen und Lesern in den heutigen serbokroatisch-sprachigen Staaten sehr entgegenkommen dürfte.

3 Daniel Bunčić, in: Zeitschrift für slavische Philologie 67 (2010), S. 244–250, hier: S. 245: „Die Sachdarstellung rückt einiges zurecht, was im Sprachenstreit behauptet worden ist. Unter anderem wird die Opferrolle, in der sich Kroaten gern sehen, relativiert. So wird die bei kroatischen Autoren oft zu lesende Behauptung, es gebe eine als ‚Serbokroatismus‘ bezeichnete Bewegung, welche die kroatischen Eigenarten unterdrücken wolle, zu Recht als ‚Verschwörungstheorie‘ klassifiziert (S. 81)“.

4 Letzteres ist genau genommen ein Unterkapitel zu dem Unterkapitel „Strategija purista“ ‚Die Strategie der Puristen‘ (S. 21–35).

5 Bei der Wiedergabe serbokroatischer Zitate im Deutschen nehmen wir uns die Freiheit, die Übersetzung stilistisch erforderlichenfalls anzupassen. Der Sinn des Originalzitats wird dadurch jedoch in keiner Weise verändert.

6 Czerwiński, Maciej: Język – ideologia – naród. Polityka językowa w Chorwacji a język mediów. Kraków 2005, hier S. 131.

7 Ähnlich hat auch Gröschel in seinem in Fußnote 1 genannten Buch seine „zweifache Distanz“ betont, die in der „Darstellung aus der Perspektive eines Ausländers und darüber hinaus über weite Strecken aus der Sicht der Allgemeinen Sprachwissenschaft“ besteht und „auch Äquidistanz bei der Beurteilung der in der postjugoslav. Sprach(en)debatte vertretenen unterschiedlichen Standpunkte gewähren dürfte“. Des Weiteren legt Gröschel Wert auf die Feststellung dass er „nicht in – sich mitunter in regelrechten Zitierkartellen manifestierende – Gruppenbildungen um innerphilologische ‚Autoritäten‘ eingebunden ist“ (Alle Zitate in Gröschel 2009: 3). Auf diese „zweifache Äquidistanz“ weist auch Helmut Keipert in seiner Rezension zu Gröschel 2009 hin, in: Osteuropa 60 (2010), Heft 9, S. 155–157, hier S. 155.

8 Vgl. zu diesem Vorwurf die Bemerkungen weiter oben mit Fußnote 3.

9 Ins Serbokroatische übersetztes Zitat aus Louis L. Snyder: The new nationalism. Ithaca N. Y. 1968, S. 364.

10 Bellamy, Alex J.: The formation of Croatian national identity. A centuries-old dream? Manchester, New York 2003.

11 Zu den verschiedenen Arten des Purismus und seinen ebenfalls unterschiedlichen Motiven vgl. Thomas, George: Linguistic purism. London, New York 1991, ferner Leyhausen, Katja: „‚Vorsicht ist nicht immer der bessere Teil der Tapferkeit‘ – Purism in the historiography of the German language“. In: Nils Langer, Winifred V. Davies (Hrsg.): Linguistic Purism in the Germanic Languages. Berlin, New York 2005, S. 302–323, u.a. die Tabelle S. 307, wo hinsichtlich der Motive von Purismus zwischen „National education“, „Linguistic education“ und „Cultural education“ unterschieden wird.

12 Vgl. hierzu z.B. Steindorff, Ludwig: Kroatien. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Regensburg 2001, S. 177: „Der NDH-Staat wies nach Aufbau und Selbstverständnis zahlreiche Parallelen mit dem NS-Staat und dem faschistischen Italien auf.“

13 Thomas, Paul-Louis: «Le serbo-croate (bosniaque, croate, monténégrin, serbe): de l'étude d'une langue à l'identité des langues». Revue des études slaves 74, Heft 2–3 (2002), S. 311–325, hier: S. 314. In Kordić 2010 ist lediglich das Erscheinungsjahr des Zeitschriftenbandes fälschlich mit „2003“ angegeben.

14 Blum, Daniel: Sprache und Politik. Sprachpolitik und Sprachnationalismus in der Republik Indien und dem sozialistischen Jugoslawien (1945–1991). Würzburg 2002. Der in Kordić 2010: 383 für das Buch angegebene Erscheinungsort „Heidelberg“ ist nicht richtig. Es handelt sich um eine im Jahre 2000 in Heidelberg angefertigte Dissertation.

15 Földes, Csaba: „Deutsch als Sprache mit mehrfacher Regionalität: Die diatopische Variationsbreite“. Muttersprache 112 (2002), Heft 3, S. 225–239.

16 Jacobsen, Per: “Who's Whose? The Balkan Literary Context”. Studi Slavistici V (2008), S. 267–279.

17 Vgl. das Unterkapitel „Nova religija umjesto znanstvenoga pristupa“ ‚Eine neue Religion anstelle wissenschaftlichen Herangehens‘ (S. 163–168).

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